DER DAX IM GRIFF DES BÄREN
Der Bär hat an den Börsen der Welt kräftig zugeschlagen. Auch der DAX ist davon nicht verschont geblieben. Stand der DAX Ende November noch bei über 11.400 Punkten ist er bis gestern auf unter 8.800 Punkte abgerutscht - ein DAX-Minus von 23,3 % in gerade mal 71 Tagen steht zu Buche. Da fragen sich nicht nur Valuesurfer: Wie geht es weiter an der Börse?
Um diese Frage zu beantworten, wollen wir erst mal eine Definition vorwegschicken. Bei uns, im Team von Value Surfing, ist ein Bärenmarkt ein Markt, bei dem es ausgehend vom letzten Hoch um mindestens 10 % nach unten geht. Das nennen wir einen „Kleinen Bärenmarkt“. Ein „Großer Bärenmarkt“ ist es, wenn es vom letzten Hoch um mehr als 20 % nach unten geht.
Der DAX stand am 30.11.2015 bei 11.430,87 und ist bis gestern auf 8.772,88 abgerutscht. Dies entspricht einem Minus von 23,3 %. Damit befinden wir uns definitiv in einem „Großen Bärenmarkt“. Und wie so oft bei Bärenmärkten fiel die Kursbewegung bis dato kurz und heftig aus. Ganze 71 Tage hat es nur gedauert, um so viele Punkte zu verlieren.
War es das jetzt? Gehen die Kurse jetzt wieder nach oben? Diese Fragen können wir von Value Surfing natürlich nicht mit Sicherheit beantworten. Aber wir haben mal alle Bärenmärkte des DAX analysiert seit seiner Einführung im Jahr 1988. Die erste Erkenntnis ist überraschend: In den 28 Jahren, seit dem es den DAX gibt, gab es insgesamt 40 Bärenmärkte. Das ist mehr als wir selbst dachten. 14 davon waren große Bärenmärkte mit Verlusten von über 20 %. Der größte Bärenmarkt riss den DAX um 56,5 % nach unten.
Man kann also statistisch betrachtet damit rechnen, dass pro Jahr 1,4 Bärenmärkte auftreten. Jedes zweite Jahr tritt sogar ein „Großer Bärenmarkt“ mit Rückgängen von über 20 % auf. Sieben der vierzehn großen Bärenmärkte brachten sogar Verluste von über 30 % mit sich. Das bedeutet, dass immerhin in jedem vierten Jahr beim DAX mit einem solchen Rückgang von minus 30 % zu rechnen war. Der Bär taucht an der Börse öfter auf als man vermuten sollte.
Jetzt aber etwas wichtiges: So hässlich, heftig und häufig Bärenmärkte auch sein mögen, noch jeder Bärenmarkt hat geendet und ist von einem neuen Bullenmarkt abgelöst worden. Und noch niemals ist die Welt wegen eines Bären untergegangen, ganz egal wie schlecht die Stimmung an der Börse auch gewesen sein mag. Mit einem Minus von bis dato 23,3 % sind wir im aktuellen Bärenmarkt mit Sicherheit schon einen großen Teil des Weges nach unten mitgegangen. Auch dieser Bärenmarkt wird enden und - wie immer - den mutigen Anlegern gute Einstiegskurse bieten. Deshalb: Nicht in Panik geraten! Don‘t lose your cool, buddies! Die nächste Welle kommt bestimmt. Und dann geht es auch wieder aufwärts.