Die Börse im Zeichen des Bären
DAX WIEDER UNTER 10.000
Im März 2015 hatte der DAX zum ersten Mal die Marke von 12.000 Punkten überstiegen. Im Anschluss daran schwächelte der DAX allerdings und legte zunächst eine leichte Rückwärtsbewegung ein. Im August kam es dann aber heftig. Der DAX schloss in diesem Monat mit einem Minus von über 9 %. Zwischenzeitlich lag der DAX sogar deutlich unter der Marke von 10.000. Was ist geschehen? Warum ist es zu diesem Kursrückgang gekommen? Und wie soll man sich als Anleger verhalten?
Solche Monate wie der August 2015 sind nichts für schwache Nerven. Manch ein Anleger ist in den Sommerurlaub gefahren bei einem DAX-Stand von 11.500 und bei der Rückkehr stand der DAX dann 2.000 Punkte niedriger bei 9.500. Autsch! "Hätte ich mal nur vor dem Urlaub meine Aktien verkauft, ich hätte für das Geld ein schönes Upgrade bekommen" - das wird sich so manch ein Anleger hinterher gedacht haben.
Und zugegeben, der Kursabschwung war dieses mal heftig. Vom vorläufigen Jahreshoch am 10. April (12.390,75) bis zum vorläufigen Jahrestief am 24. August (9.338,20) ging es in nur vier Monaten um fast 25 % nach unten. Bemerkenswert sind auch die Handelstage ab dem 11. August: An zehn aufeinanderfolgenden Handelstagen ist der DAX gefallen. Eine solche Serie tritt nur äußerst selten auf.
Geht es weiter abwärts?
Gibt es Gründe für diesen Kursrückgang? In den Medien wird die These vertreten, ein überraschend schwaches Wirtschaftswachstum in China und die drohende Zinswende in den USA seien die Ursache für diesen Rückgang. Ob dies wirklich stimmt, ist nicht mit Sicherheit zu beantworten. Vielleicht war es auch wieder mal so wie es der verstorbene Börsenaltmeister Kostolany einst erklärt hat: Nicht die Nachrichten machen die Kurse, sondern die Kurse machen die Nachrichten. Träfe dies zu, dann hätten fallende Kurse für schlechte Stimmung gesorgt und damit wieder für weiter fallende Kurse - eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale kommt in Gang. Einen „echten“ Anlass für Kursrückgänge braucht es dann gar nicht mehr.
Für den Anleger bleibt die Frage offen: Was tun, wenn es an der Börse rückwärts geht? Da solche Kursrückgänge nicht vorhersehbar sind (oder kennen Sie irgendjemanden, der diesen Rückgang vorhergesehen hat?), kann es nur eine Antwort geben: Man muss mit solchen Rückgängen leben und sollte sich hüten, die eigenen Aktien panisch zu verkaufen. Betrachtet man sich sehr lang laufende Charts über zehn, zwanzig Jahre, dann ist leicht zu erkennen, dass solche Kursrückgänge gute Gelegenheiten sind, um Aktien zu kaufen und nicht zu verkaufen!
Das Fazit: Rückschläge gehören an der Börse dazu wie die Ebbe zur Flut. Wer ein Portfolio an guten Qualitätsaktien hält, sollte niemals seine Aktien verkaufen, wenn es rückwärts geht. Gescheiter ist es, darüber nachzudenken, ob man nicht die ein oder andere Position aufstockt oder noch die ein oder andere Qualitätsaktie ins Depot holt, die man noch nicht hat und die es in solchen Phasen günstig zu haben gibt.