ANGST UND AKTIEN

ANGST UND AKTIEN

Aktien bringen dem geduldigen Anleger über die Jahre beachtliche Renditen. Der langfristige Wert für den DAX beispielsweise liegt bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 8,1 % für den Zeitraum der vergangenen zwanzig Jahre (1996-2016). Viele Anleger erreichen solche Durchschnittsrenditen mit ihren privaten Depots jedoch nicht. Studien zeigen immer wieder, dass sie oft deutlich darunter liegen. Was ist der Grund?

Zum einen kommt es immer wieder vor, dass Anleger die falschen Aktien halten. Statt der vermeintlich „langweiligen“ Aktien aus dem DAX oder dem MDAX setzen Anleger gerne auf „aufregendere“ Werte“. Wie schon dereinst bei den Aktien des Neuen Marktes oder der Deutschen Telekom - es wird in medial aufgehypte, überteuerte Aktien investiert. Die Renditen solcher Aktien sind nur zu oft enttäuschend. Das Investieren in Aktien, die gerade en vogue sind, aber substanziell wenig zu bieten haben, wird selten belohnt.

Viel elementarer scheint aber ein zweiter Fehler zu sein. Private Anleger neigen dazu, ihre Aktien bei vermeintlich schlechten Nachrichten verkaufen zu müssen. Um die eingangs erwähnte Durchschnittsrendite von 8,1 % p.a. zu erzielen, muss man aber Aktien dauerhaft halten und darf sie nicht beim ersten kleinen Gegenwind hektisch abstoßen. Um die besagte Rendite zu erzielen, musste man seine Aktien auch zwanzig Jahre durchgehend halten.

Geduld und Gelassenheit sind seit jeher Grundtugenden an der Börse

Geduld und Gelassenheit sind seit jeher Grundtugenden an der Börse

Trump, der BREXIT, der EURO, der Terror - in einer medial aufgeheizten Zeit treibt jedoch die Furcht des Anlegers Psyche. Und der Verkauf der eigenen Aktie scheint für den aufgeregten Anleger das Mittel der Wahl, seine Nerven wieder zu schonen. Dabei lautet die elementare Grundregel der Aktienanlage: Lass die Angst nicht obsiegen und halte deine Aktien!

Denn all die Nachrichten, die rund um die Uhr auf uns einströmen, sind entweder am Ende gar nicht so negativ wie gedacht oder sie sind für den langfristigen Verlauf von Aktienkursen vollkommen unerheblich. Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sagten die deutschen Leit(d)medien in geradezu hysterischer Manier den Weltuntergang voraus. Man denke nur an die unsäglichen Titelblätter des SPIEGEL. Was ist seither geschehen? Die Aktienkurse sind auf breiter Front gestiegen. Nicht gefallen. Ein gleiches beim BREXIT.

Es gibt immer vermeintlich „gute“ Gründe, in Sorge zu sein. Aber nur wer in der Lage ist, seine Aktien dauerhaft zu halten, mit ihnen durch Dick und Dünn zu gehen und es schafft, all die oft völlig belanglosen „breaking news“ zu ignorieren, wird die langfristigen Durchschnittsrenditen erzielen. Wer zwischendurch aus Furcht verkauft, wird unterdurchschnittlich abschneiden. Auch wenn er oder sie glaubt, rational gehandelt und alles richtig gemacht zu haben.

Denn merke: Angstverkäufe bringen Underperformance. So ist die Börse.